14/2/10

Imre Kertész

Encontré esta entrevista realizada a uno de mis más admirados escritores contemporáneos. Aquí la transcribo en su original en alemán.
Más abajo añado una traducción de mi autoría, que me planteé como desafío, pues es la primera vez que lo intento; y confesando que aún no termino de dominar el idioma alemán, estoy abierto a sugerencias y/o consejos que puedan ser considerados pertinentes, y por los que quedaré agradecido.
Las palabras de Kertész en general, como las de todo gran escritor (independientemente de un Premio Nóbel), siempre transmiten algo más que interesante y no están hechas para dejarnos impasibles, además de que coincido con mucho de lo que expresa.
Siempre ha sido para mí una gran interrogante, no tanto que este escritor haya podido narrar lo que narra, sino que luego de su experiencia haya sido capaz de hacer arte con ello, verdadero arte literario. Una vez que se comienza a leer su narrativa, y nos adentramos en los meandros de su laberinto creativo, es casi imposible dejar de leerlo, y más aun, encontrar el hilo de Ariadna que nos ayude a salir.
De más está decir que la elección no es azarosa, uno así pues otra voz, a este territorio que es No Land's Man...

"Ich schreibe keine Holocaust-Literatur, ich schreibe Romane"

Von Tilman Krause 7. November 2009, 04:00 Uhr
Ein Gespräch mit dem Literaturnobel- und WELT-Preisträger Imre Kertész über seine Wahlheimat Berlin, seine Auffassung von Autorschaft und seine Erfahrungen mit dem Totalitarismus

Die Welt: Verehrter, lieber Herr Kertész, am 9. November werden Sie 80 Jahre alt, aber das schönste Geschenk zu diesem Geburtstag bekommen nicht Sie, sondern jemand anderes.

Imre Kertész: Ach ja? Wer denn?

Die Welt: Die Stadt Berlin! Weil Sie immer noch in ihren Mauern leben.

Kertész Aber was reden Sie da - ich bin ein Berliner!

Die Welt: Komisch, irgendwo habe ich gelesen, Sie stammten aus Budapest...

Kertész: Lieber, Sie lesen zuviel. Lassen Sie mich Ihnen sagen: Ich bin ein Großstädter, bin es immer gewesen. Ein Großstädter gehört nicht nach Budapest. Die Stadt ist ja vollkommen balkanisiert. Ein Großstädter gehört nach Berlin!

Die Welt: Was fasziniert Sie hier bloß so?

Kertész: Da könnte ich Ihnen vieles nennen. Lassen Sie mich zwei Dinge hervorheben. Berlin ist die musikalischste Metropole der Welt. Das ist ein entscheidender Grund für mich, hier zu leben, seit acht Jahren nunmehr. Als ich noch in Budapest wohnte, musste ich mit meinem kleinen Transistorradio immer ins Badezimmer gehen, wenn ich Musik hören wollte. Nur da hatte man einen guten Empfang. Hier haben wir drei Opernhäuser, die ich jederzeit besuchen kann, dazu die großartigen Philharmoniker. Für einen Musikfan sind das paradiesische Zustände. Und dann die friedliche, urbane Atmosphäre der Stadt. Gerade hier in Charlottenburg. Sowie es einigermaßen schön ist, ziehen die Leute auf die Straße, sitzen auf den Kaffeehaus-Terrassen. Dort lesen sie, essen und trinken sie, flirten sie. Im Sommer ist doch Berlin eine einzige öffentliche Wellness-Landschaft, was sage ich, eine Wohlfühl-Sauna. Jeder tut, was er will, und zwar auf die selbstverständlichste Art von der Welt. Es gibt keinen Stress, keine Aggression. Die Menschen sind freundlich zueinander, sind freundlich zu mir, so habe ich es vom ersten Moment an erlebt, und so ist es bis heute geblieben.

Die Welt: Und da kann Budapest nicht mithalten? Als Sie mir die Stadt vor zehn Jahren gezeigt haben, ging es dort doch auch bunt und fröhlich zu.

Kertész: Das hat sich Ihnen als Tourist so dargestellt. Das war aber nur Fassade. Ich bin gerade wieder zehn Tage dagewesen. Die Lage hat sich in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich verschlechtert. Rechtsextreme und Antisemiten haben das Sagen. Die alten Laster der Ungarn, ihre Verlogenheit und ihr Hang zum Verdrängen, gedeihen wie eh und je. Ungarn im Krieg, Ungarn und der Faschismus, Ungarn und der Sozialismus: Nichts wird aufgearbeitet, alles wird zugeschminkt mit Schönfärberei.

Die Welt: Sie sind in Budapest geboren, Sie haben dort ihre Kindheit verbracht, sind nach der Befreiung von Buchenwald aus dem KZ dorthin zurückgekehrt. Hier entstanden ihre wichtigsten Werke, für die Sie 2002 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurden, allen voran das Jahrhundert-Buch "Roman eines Schicksallosen", 1975 nach zwölfjähriger Arbeit fertiggestellt und veröffentlicht. Gibt es an Ihrem Land mit seiner ungemein reichen literarischen Landschaft denn rein gar nichts, dem Sie sich verbunden fühlen?

Kertész: :ch bin ein Produkt der europäischen Kultur, ein Décadent, wenn Sie so wollen, ein Entwurzelter, stempeln Sie mich nicht zum Ungarn. Es reicht, dass Ihre Landsleute mich zum Juden gemacht haben. Rassische, nationale Zugehörigkeiten gelten nicht für mich. Und um auf Ihre reiche ungarische Literaturlandschaft zu kommen, ich werde Ihnen etwas verraten: Während all der sozialistischen Jahre habe ich kein einziges der staatlich genehmigten ungarischen Bücher gelesen. Mein Geschmack hat das einfach nicht gefressen. Immer, wenn ich es versucht habe, kippte mein Magen um. Natürlich gibt es ein paar ungarische Autoren, die ich sehr verehre, wunderbare Sprachkünstler, dekadente Spielernaturen, deren Namen Ihnen in Deutschland gar nichts sagen werden: Gyula Krudy zum Beispiel, der von 1878 bis 1933 lebte, oder Dezsö Szomory, ein Zeitgenosse Krudys. Beide waren übrigens auch gleichzeitig großartige Essayisten...

Die Welt: Wie Sándor Márai, den Sie auch gelten lassen?

Kertész: : Wie Sándor Márai, dessen Tagebücher ich für ganz vorzüglich halte. Seine Romane weniger, sie sind nicht auf der Höhe der Moderne. In Ungarn hat es die literarische Moderne nicht gegeben. Erst lange nach dem Krieg haben Peter Nádas und ich sie nachgeholt, dann kam schon die Postmoderne mit Peter Esterházy. Aber als ich jung war, als ich ein Schriftsteller wurde, habe ich die europäische Literatur gelesen, vor allem die deutsche.

Die Welt: Wer hat Sie besonders beeinflusst?

Kertész: Thomas Mann, keine Frage! 1954 hat Georg Lukácz die ersten Thomas-Mann-Texte nach dem Krieg herausgebracht, die ich verschlang. Das hat mein Leben verändert, "Tod in Venedig", "Wälsungenblut"...

Die Welt: Ausgerechnet "Wälsungenblut" mit seinen antijüdischen Karikaturen...

Kertész: Mich interessieren nicht Gesinnungen, mich interessiert Ästhetik. Und Hand aufs Herz: neureiche, protzige Juden, wie Thomas Mann Sie in "Wälsungenblut" um 1910 darstellte, gab es nun mal auch. Warum soll man das dem Autor vorwerfen?

Die Welt: Nach Auschwitz kann man das vielleicht nicht mehr so unbefangen goutieren.

Kertész: Das mag sein. Aber mich stört es nicht. Sie wissen, ich denke sehr eigenwillig über die Shoah. Ich bin, wie Jean Améry, ein nichtjüdischer Jude, da kommen wir wieder zu den kollektiven Identitäten. Die liegen mir nicht. Ich mag auch keine Volksmusik. Klezmer ist langweilig.

Die Welt: Und doch haben Sie in vielen Büchern über den Holocaust geschrieben.

Kertész: Ich habe über den Holocaust geschrieben, weil ich diese einzigartige Erfahrung, diese für das 20. Jahrhundert so zentrale Erfahrung machen musste, machen konnte - weil ich in Auschwitz war und in Buchenwald. Bedenken Sie: was für ein Kapital! Aber ich habe keine Holocaust-Literatur geschrieben, ich habe Romane geschrieben! Ich bin ein professioneller Schriftsteller. Ich habe mich an jedem gelungenen Satz, an jedem treffenden Wort gefreut, das mir geglückt ist. Mein Ehrgeiz war immer und vor allem anderen ein künstlerischer.

Die Welt: Liegt es daran, dass Sie über die Vernichtung der Juden nicht moralisch schreiben?

Kertész: Unter anderem liegt es auch daran. Und noch etwas kommt hinzu: Man darf die versuchte Vernichtung, man darf den rassischen Antisemitismus des 20. Jahrhundert nicht isoliert sehen. Man muss ihn im Zusammenhang der großen Epochenerfahrung sehen, und die ist der Totalitarismus. Und der Totalitarismus war mit dem Ende der Nazi-Herrschaft nicht vorüber. An einem Land wie Ungarn sehen Sie überdies, dass auch der Antisemitismus mit den Nazis nicht unterging.

Die Welt: Wer Ihre Bücher liest, nicht nur den "Roman eines Schicksallosen", sondern dessen Fortsetzung, den Roman "Fiasko", oder Ihren letzten Roman, "Liquidation", dem fällt sofort der sehr spezielle Kertész-Ton auf, etwas Ironisches, Spöttisches, Sarkastisches. Haben Sie sich diesen Stil mühsam erarbeitet, oder gilt hier die Devise "Le style c'est l'homme"?

Kertész: Ja, das ist tatsächlich meine Natur.

Die Welt: Wir sprachen eingangs von Geburtstagsgeschenken. Gibt es etwas, das Sie sich zu Ihrem 80. Geburtstag ganz besonders wünschen?

Kertész: Ich wünsche mir, was ich auch allen anderen Menschen wünsche: Frieden und Kultur.

Die Welt - Welt Online
http://www.welt.de/die-welt/kultur/literatur/article5116030/Ich-schreibe-keine-Holocaust-Literatur-ich-schreibe-Romane.html

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"Yo no escribo literatura del Holocausto, yo escribo novelas"

Una conversación con Imre Kertész, Premio Nóbel de Literatura y Premio Welt, sobre su elección de Berlín como hogar, y sobre su parecer acerca de ser escritor y de su experiencia con el totalitarismo

Welt: Muy estimado y querido señor Kertész, el 9 de noviembre usted cumplirá 80 años, pero el mejor regalo para este cumpleaños no lo recibirá usted, sino alguien más.

Kertész: ¿Ah sí? ¿Quién?

W: ¡La ciudad de Berlín! Porque usted vive aún entre sus muros.

K: Pero qué dice usted, ¡yo soy un berlinés!*

W: Qué raro, en algún lugar leí que usted viene de Budapest.

K: Querido, usted lee demasiado. Permítame decírselo: Yo soy una persona de grandes ciudades, siempre he sido así. Una persona así no pertenece a Budapest. La ciudad se ha balcanizado por completo. ¡Una persona de grandes ciudades pertenece a Berlín!

W: ¿Qué es lo que tanto le fascina aquí?

K: Podría nombrarle muchas cosas. Permítame resaltar dos: Berlín es la capital musical del mundo. Eso es una razón decisiva para mí, que ahora vivo aquí, desde hace ocho años. Cuando todavía vivía en Budapest, si quería escuchar música, siempre tenía que ir al baño con mi pequeña radio a transistores, pues sólo allí se podía tener buena recepción. Aquí hay tres Óperas y además grandiosas filarmónicas, a las que puedo ir en cualquier momento. Eso para un amante de la música es el paraíso. Y luego, la tranquila y urbana atmósfera de la ciudad. Especialmente aquí, en Charlottenburg. Así como en cierto modo es bonito ver a la gente que ayuda por la calle, que se sienta en las terrazas de los cafés, donde leen, beben y comen, flirtean. En verano Berlín es un paisaje de bienestar público único, qué digo, un sauna de bienestar. Cada cual hace lo que quiere, y en verdad, de la manera más natural del mundo. No hay estrés, no hay agresión. Las personas son amables con los demás, conmigo. Así lo he experimentado desde el primer momento, y así se ha mantenido hasta hoy.

W: ¿Y en eso Budapest no puede competir? Cuando usted me enseñó la ciudad hace diez años, allí también era alegre y colorido.

K: Eso se lo figuró usted como turista, era tan sólo una fachada. Acabo de estar de nuevo allí por diez días. La situación en los últimos diez años ha empeorado de forma continua. La extrema derecha y los antisemitas llevan la voz cantante. Los viejos vicios de los húngaros, su falsedad y su propensión a la represión, se desarrollan como siempre. Hungría en la guerra, Hungría y el fascismo, Hungría y el socialismo: nada ha sido superado, todo ha sido maquillado con colores bonitos.

W: Usted nació en Budapest. Pasó allí su infancia, y regresó a ella luego de su liberación del campo de concentración de Buchenwald. Es aquí que se produjeron sus obras más importantes, por las que fue galardonado con el Premio Nóbel de Literatura, sobre todo por ese descollante libro que es "Sin Destino", concluido y publicado en el año 1975, tras 12 años de trabajo. Con su extraordinario y rico panorama literario, ¿no hay nada en absoluto que lo haga sentir unido a su país?

K: Yo soy un producto de la cultura europea, un Décadent, si así lo quiere, un desarraigado, no me tilde de húngaro. Ya es suficiente con que sus compatriotas hayan hecho de mí un judío. La pertenencia nacional o racial no vale para mí. Y para ir a su rico panorama literario húngaro, le voy a revelar algo: durante todos los años que duró el socialismo no leí ni un sólo libro de los aprobados por el estado. Mi gusto me impedía tragarme algo así. Siempre que lo intentaba, el estómago se me revolvía. Claro que hay algunos escritores húngaros a los que admiro mucho, maravillosos artistas del lenguaje, naturalezas decadentes juguetonas, cuyos nombres a ustedes en Alemania no les dirán nada, como por ejemplo Gyula Kurdy, que vivió entre 1878 y 1933; o Dezsö Szomory, contemporáneo de Kurdy. Por lo demás, ambos eran al mismo tiempo extraordinarios ensayistas.

W: ¿Cómo Sándor Márai, al que usted también a admitido como tal?

K: Como Sándor Márai, cuyos Diarios considero excelentes. Sus novelas menos, no son la cumbre del Modernismo. En Hungría no se dio el Modernismo literario. Mucho después de la guerra Peter Nádas y yo lo recuperamos, y luego ya vino el Postmodernismo con Peter Esterházy. Pero cuando yo era joven, como iba a ser escritor, leía literatura europea, por encima de todo la alemana.

W: ¿Quién lo ha influenciado especialmente?

K: ¡Thomas Mann, sin duda! En 1954 Georg Lukácz publicó los primeros textos de Thomas Mann, que yo devoraba. Eso cambió mi vida, "Muerte en Venecia", "La Sangre de los Welsa"...

W: Justamente "La Sangre de los Welsa", con su caricatura antijudía...

K: A mí no me interesan las convicciones, me interesa la estética. Y, con la mano en el corazón, judíos presumidos, nuevos ricos, como los que describía Thomas Mann por el año 1910 en "La Sangre de los Welsa", hay ahora también. ¿Por qué se le debería reprochar eso al escritor?

W: Después de Auschwitz quizá no se pueda apreciar ya más algo así sin complejos.

K: Puede que así sea. Pero a mí no me molesta. Usted lo sabe, yo pienso de un modo muy obstinado sobre la Shoah. Yo, como Jean Améry, soy un judío no-judío, y ahí volvemos a la identidad colectiva. Eso no es lo mío. Tampoco me gusta la música folclórica. El Klezmer es aburrido.

W: De cualquier modo usted ha escrito sobre el Holocausto en muchos de sus libros.

K: Escribí sobre el Holocausto porque yo tuve que atravesar, pude atravesar, esta experiencia única, esta experiencia que es tan central al siglo XX; porque yo estuve en Auschwitz y en Buchenwald. Considere usted ¡qué capital! ¡Pero yo no escribí literatura del Holocausto, yo escribí novelas! Yo soy un escritor profesional. Yo me alegré por cada frase lograda y por cada palabra encontrada que me salió bien. Mi ambición, y por encima de todas las demás, siempre fue artística.

W: ¿Es por eso que usted no escribe sobre el exterminio de los judíos desde una perspectiva moral?

K: Entre otras cosas también por eso. Pero hay algo más. No se puede ver el intento de exterminio, el antisemitismo racial del siglo XX, de forma aislada. Debe verse en correlación con la gran experiencia de la época, que es el totalitarismo. Y el totalitarismo no quedó atrás con el final del dominio Nazi. En un país como Hungría usted puede ver que tampoco el antisemitismo decayó.

W: A quien lee sus libros; no sólo "Sin Destino", sino también su continuación, la novela "Fiasco", o su última novela, "Liquidación"; le llama enseguida la atención ese tono, un poco irónico, burlón, sarcástico, tan especial de Kertész. Conseguir ese estilo, ¿ha sido muy laborioso para usted? ¿O vale aquí el lema "Le style c'est l'homme"?

K: Tal cual, sí, así es realmente mi naturaleza.

W: Al comienzo hablábamos de regalos de cumpleaños. ¿Hay algo especial que quiera para su octagésimo cumpleaños?

K: Quiero lo mismo que para todas las demás personas: paz y cultura.

* En el original "ich bin ein Berliner", presumiblemente parodiando la conocida alocución de J. F. Kennedy en Berlín del Oeste del año 1963, que en alemán puede verse como "soy una berlinesa (de la panadería)", pero que en realidad, para alguien que no es de Berlín, y en el contexto formal en que se produjo, el uso del artículo indeterminado es absolutamente correcto y significa lo que Kennedy quiso expresar, a saber, que él también era un berlinés (a qué se refiere con esto sale del contexto de su discurso). De hecho, y curiosamente, los berlineses no llaman berlinesa a la pasta de la panadería, sino Pfannkuchen, esto es, panqueque, bajo berlinesa se lo denomina en otras zonas de Alemania, y no en todas. En Baviera por ejemplo se la conoce como Krapfen.

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